14. August 2011

Heavy Rain - ein krankes Spiel

Zocke gerade bei PS3 ein Spiel namens „Heavy Rain“ – graphisch toll gemacht und faszinierend, da man mittels eigener Körperbewegungen mit dem Controller Bewegungen oder Handlungen im Spiel beeinflusst.
Doch der Inhalt hat es in sich und ist wirklich nichts für Leute mit schwachen Nerven: man gerät von einer traumatischen Situation in die nächste – sozusagen eine Aneinanderreihung lauter Alpträume, die man nicht erleben möchte.


Inzwischen bin ich deswegen geneigt, das Spiel nicht zu Ende spielen, denn es fordert eine Art von sadistischer Ader, die ich höchstens aus diesen hässlichen Versuchen kenne, wo Menschen gezwungen werden, andere Menschen zu quälen mit der Rechtfertigung, es aus guten Gründen zu tun.
Ich zähle mal auf, was mir bisher begegnete: Hauptperson verliert Sohn durch Autounfall – da er (ich) nicht aufgepasst habe, bin ich auch noch schuld. Hiermit beginnt das Spiel und ich dachte, na gut, die schlimmste Tragödie kommt zu Beginn und schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden.
Weit gefehlt. Die Hauptperson (ich) verliert auch noch den zweiten Sohn wegen Unachtsamkeit – diesmal wird er entführt. Ich (die Hauptperson) werde nun gezwungen, lauter kranken Scheiß zu tun, um ihn zu retten: 1. falsch auf eine Autobahn auffahren und eine bestimmte Strecke schaffen, 2. mich in einem Elektrizitätswerk durch Kabel durchzuschlängeln und durch dunkle Kanäle zu winden, die mit Glassplittern gefüllt sind, 3. mir einen Finger abzuhacken, 4. jemand anderen erschießen (ging Gott-sei-Dank nicht).
Besonders perfide an der ganzen Sache: immer wenn ich tatsächlich all diese schrecklichen Dinge getan hatte, kriegte ich auch noch einen Pokal oder einen Bonus zum Freischalten! Man wird dafür belohnt, sich selbst oder andere zu verletzen oder zumindest in Lebensgefahr zu bringen. Gibt es bei anderen Spielen zwar auch des öfteren, aber ich finde, nicht so direkt und so „persönlich“. Ich bin jedenfalls angewidert und ich habe beim Spielen normalerweise nicht so die Probleme mit „Hacken und Slayen“.
Daneben tauchen noch weitere Hauptfiguren auf: eine Frau, die davon träumt, überfallen und ermordet zu werden (geiler Kampf, aber schreckliches Szenario) und die später tatsächlich in einem Keller von einem verrückten Professor aufgeschlitzt wird (ganz schreckliches Szenario, weil man nichts anderes tun kann als zu Schreien).
Dazu ein Detektiv, der sich mit allerlei lichtscheuem Gesindel auseinandersetzen muss und z.B. in die Situation kommt, bei einem Überfall auf einen Laden den Räuber zu überreden, es sein zu lassen (wenn man’s falsch macht, wird der Ladenbesitzer erschossen) und der auch noch einen Selbstmord verhindern muss.
Ach ja, und dann haben wir noch den drogenkranken Polizisten, der während den Ermittlungen dazu gezwungen wird, einen Verdächtigen zu erschießen.
Jetzt bin ich gerade an einer Stelle, wo der Detektiv einer tragischen Geschichte aus der Vergangenheit folgt: zwei Jungen spielen auf einer Baustelle, wobei einer stirbt (das weiß man, weil man gerade an seinem Grab steht). Man selber muss für den Rückblick dann einen der Jungen spielen. Diese klettern durch die Baustelle und bringen sich in eine Menge gefährliche Situationen, bis der Freund schließlich in einen Kanal fällt – tja, und nun muss man den ganzen Weg zurückklettern, um Hilfe zu holen – mit dem wahrscheinlichen Ergebnis, dass man, selbst, wenn man den Weg schafft, man ja viel zu langsam ist und – wie man ja schon vorher weiß, der Freund ertrinkt.
Hier habe ich erstmal wieder aufgehört – wie gesagt, da reiht sich Alptraum an Alptraum und ich frage mich, warum ich mir das zum Zeitvertreib eigentlich antun muss? Was für ein kranker Mensch hat sich diese Geschichte ausgedacht? Auch wenn die „Motion“ – Funktion (d.h. man muss anhand der Mimik des Gegenüber ablesen, wie man reagieren möchte) eine großartige Neuerung für das Adventure ist, so ist doch die Story entsetzlich.
Ich bin nicht sicher, ob ich das Spiel zuende spielen will. Gut finde ich es jedenfalls nicht.

3 Kommentare:

  1. Hi Catrin.
    O mein Gott!
    Was ist das denn für kranker Sch....?
    Wer denkt sich solche Spiele aus frage ich mich? Stand der unter Halluzinogenen?!
    Also, ich zocke auch gern an meiner Ps aber sowas ist mir auch noch nicht untergekommen.
    Ich würde das Spiel wahrscheinlich nicht zu Ende spielen. Da ich dank deines Berichtes, aber nun informiert bin, werde ich den Teufel tun und es mir kaufen. Ich glaube, dass mich das depressiv machen würde. Und ich werde sorgsam darauf achten, dass mein Sohn es nicht in die Finger bekommt.
    LG, Kioko

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  2. Oh, auf keinen Fall für Kinder. Ich bin echt kein Freund von PC-Spiel-Verboten, aber für Kinder echt nicht empfehlenswert. USK ist auch ab 16, aber 18 hätte ich besser gefunden.

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  3. Hi.
    Nein, keine Bange.
    Ich schaue da prinzipiell an, was er da spielt.
    Das ist bei 13jährigen Kids unerlässlich.

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