15. August 2013

Homo Sapiens 404 - Teil 2

Und weiter geht es mit Claudia Kerns SF-Horror.


Diesmal geht es um eine Revolte auf einer Raumstation. Der geheimnisvolle Kommandant der T.S. Eliot, der wohl der einzige Überlebende der ursprünglichen Crew ist, will seine ungebetenen Gäste wieder loswerden und bringt sie zur Raumstation NG27. Rin kann ihn, John Auckland mit Namen, nicht überzeugen, dass sie seine neue Mannschaft sein können. 

Auf NG27 haben die außerirdischen  "Jockeys" das Sagen, doch es gärt. Etwa 1500 Menschen, die eingepfercht in den untersten Stockwerken dahinvegetieren und ihren eigenen Wohnbereich zynisch "Kalkutta" getauft haben, wagen den Aufstand. 

Rin sucht verzweifelt eine Möglichkeit, ihrer Mannschaft geschlossen eine neue Arbeit zu suchen, doch die Jockeys haben Angst vor eingespielten Gruppen und lehnen ab. Außerdem ist die Bezahlung miserabel. Kipling macht derweil die Bekanntschaft mit einer Barkeeperin, die sich dem Aufstand anschließen will, doch ihr Chef, ein Jockey, will ihr das nicht erlauben. Als Arnest und Lanzo dazukommen, wird es rasch blutig. Die vier flüchten in die unteren Stockwerke und geraten so mitten in die Demonstration gegen die unmenschlichen Schickanen der Jockeys. Und dann wird aus heiterem Himmel der Ober-Jockey erschossen. Ein Massaker droht, doch Rin hat eine rettende Idee und die Freunde können sich auf die T.S.Eliot retten. John Auckland akzeptiert widerwillig, dass er eine neue Crew hat. 

Der Band strotzt vor Anspielungen auf heutige Gegebenheiten und vor Symbolik. Die Außerirdischen sind kleine parasitäre Männchen, die sich auf großen tierähnlichen Symbionten bewegen. Diese haben im Band vor allem das Aussehen von Wölfen und Haien. Bei der Revolte fühlt man sich unwillkürlich an die Bilder aus Ägypten oder der Türkei erinnert oder noch eher die Flüchtlinge in Griechenland oder Italien. Hungerleider, die mit Steinen und Glasscherben auf schwerbewaffnete Polizisten losgehen. Ein Band, der vor Zeitgeist nur so strotzt. Das macht richtig Spaß zu lesen!
Einziger Wermutstropfen: der Arzt Jourdain, der sich in Band 1 doch still und leise in einen Zombie zu verwandeln drohte, wird hier zu Beginn ziemlich schnell "entsorgt" - da hätte man vielleicht noch ein bißchen mehr draus machen können. 

    

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