19. August 2013

Homo Sapiens 404 - Teil 5

Hier die Rezension zum 5. Teil von Homo Sapiens 404.


In dieser Episode geht mal wieder ganz schön die Post ab. 

Trevor Reilly wird zum gefährlichen Problem, als er nach zwei vergeblichen Versuchen bei Rin und Lanzo Arnest gegen die Jockey Ama'Ru an Bord der T.S. Eliot aufhetzt, die nach der Zerstörung der Station NG27 einen denkbar schlechten Stand hat. Arnest ist sowieso schon wütend auf seinen Bruder, da kommt ihm das gerade recht. Er beruft ein "Meeting" ein, um über die Jockey zu beratschlagen, wird aber von John Auckland unsanft zurechtgestutzt. Dieser lehnt es rundweg ab, der Jockey ein Haar zu krümmen und verkündet, dass sie nun zu einer jockeyfreien Werft fliegen, um die T.S. Eliot endlich wieder auf Vordermann zu bringen. 

Lanzo ist beunruhigt über das Verhalten seines Bruders, denn er weiß, dass dieser eine tickende Zeitbombe ist. Bei der Vernichtung der von Zombies verseuchten Stadt Dublin, die als "Keulung von Dublin" in die traurigen Annalen der Menschheit einging, waren beide Brüder als Söldner beteiligt. Sie töteten Infizierte wie Nichtinfizierte, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Arnest verlor dabei völlig die Kontrolle und richtete ein Blutbad an. Lanzo musste ihm danach versprechen, so etwas nie wieder zuzulassen. Doch Trevor will die Labilität von Arnest gerade ausnutzen und versteht es meisterhaft, auf die richtigen Knöpfe zu drücken.
An Bord der Werft soll Trevor ein Konzert geben, wobei Arnest als Bodyguard fungiert. Die Anspannung dieses Jobs lässt ihn fast durchdrehen.

Zurück an Bord, entdeckt die Crew einen ungebetenen Gast an Bord  - einen Jockey in Form eines Skorpions. Dieser entführt Auckland und schneidet ihm einen Finger samt Codeschlüssel ab, wodurch er Zugang zu allen Räumen an Bord bekommt. Doch er kann schließlich aufgespürt und getötet werden - natürlich von Arnest, der endlich etwas Dampf ablassen kann. Ama'ru, die Jockey, die offensichtlich um Hilfe bat, weil sie nicht ohne Grund um ihre Sicherheit fürchtete - allerdings nichtsahnend, dass man gleich einen Assassinen schicken würde - hat damit ihr Todesurteil unterschrieben, denn John Auckland, der sich bis dato schützend vor sie stellte, kann ebenfalls ein sehr zorniger Mann werden...

Eine super Episode, die von vorne bis hinten spannend und actionreich ist, Diesmal steht Arnest im Zentrum des Geschehens. Man begreift als Leser langsam, dass jedes der Crewmitglieder ein fettes Päckchen unaussprechlichen Grauens, Schuld und unschöner Vergangenheit mit sich schleppt, sehr gekonnt präsentiert die Autorin an den richtigen Stellen inmitten des Geschehens dies in kleinen, wohldosierten Einheiten. Es handelt sich um Überlebende, die Blut an den Händen haben - doch nur so konnten sie überleben. Trevor Reilly entpuppt sich dabei als einer der Schlimmsten dieser Überlebenskünstler, als Feigling und Arschloch vor dem Herrn, der andere die Drecksarbeit machen lässt.

Die Überraschung ist perfekt, als der Assassine an Bord auftaucht und auch die ach so unschuldige Ama'Ru ihre Unschuld verliert. Eines ist klar, die Jockeys sind gefährliche und gnadenlose Gegner, die auch zu hinterhältigen Tricks greifen und es gelingt Claudia Kern gut, den Hass, den so manche Figur empfindet, langsam auch dem Leser zu vermitteln. 

Wie immer ist alles mit kurzweiligen und witzigen und zynischen Dialogen untermalt, aber durch die Zerstörung der Station NG27, dem finsteren Arnest, der entsetzlichen Dublin-Geschichte und dem bösen Skorpion wird alles deutlich düsterer. Wenn am Ende Ama'Ru in einen Pistolenlauf blickt, ist das ein treffendes Ende für ein völlig apokalyptisches Szenario.         

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